Alte Obstbäume sind im ganzen Jahr eine Augenweide. Jahrhundertelang bestimmten sie das Landschaftsbild in der Wetterau. Vor allem die Streuobstwiesen sind von hohem ökologischen Wert, bieten sie doch in der Kombination mit einer schonenden Wiesennutzung einer Fülle von Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. So sind viele selten gewordene Vogelarten, wie Gartenrotschwanz, Wendehals und Steinkauz oft nur noch in alten Streuobstbeständen zu finden. Auch viele Fledermausarten suchen Streuobstwiesen zur Nahrungsaufnahme auf oder nutzen das meist reiche Höhlenangebot der alten Bäume als Schlaf- und Nistplatz. Zum Arten- und Landschaftsschutz können auch die Liebhaber des Apfelweins beitragen. „Apfelwein wird normalerweise nicht aus den modernen Apfelsorten hergestellt, da diese auf viel Fruchtzuckergehalt gezüchtet sind. Ganz im Gegenteil ist man auf die säurehaltigen älteren Sorten aus dem Streuobstbau angewiesen“, erklärt Lukas Veith von der Friedberger CDU. Und Joachim Kunze ergänzt: „Der fleißige Genuss von Apfelwein trägt nicht nur zum Fortbestand der alten Apfelsorten bei, sondern auch zum Erhalt der letzten noch vorhandenen Streuobstwiesen mit ihrer mannigfaltigen Pflanzen- und Tierwelt“.

Die Streuobstwiese ist eine traditionelle Form des Obstbaus, in Unterscheidung zum Niederstamm-Obstbau in Plantagen. Auf Streuobstwiesen stehen hochstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. Traditionell üblich war die landwirtschaftliche Mehrfachnutzung der Flächen: Sie dienten sowohl der Obsterzeugung als auch – da die Bäume locker stehen – der Grünlandnutzung (Mähwiese zur Heugewinnung) oder direkt als Viehweide. Die Imkerei spielt zur Bestäubung eine wichtige Rolle. Da die landwirtschaftliche Nutzung der Streuobstwiesen in Friedberg, einschließlich seiner Stadtteile, keine Rolle mehr spielt, müssen andere Formen der Pflege gefunden werden. Einige der Friedberger Streuobstwiesen wurden auch als Ausgleichsflächen für städtische Bauvorhaben angelegt. „Manche Politiker sind der Meinung, dass sich ein Baum durch möglichst wenig Pflege am Besten entwickelt. Er wird nicht verwöhnt und entwickelt sich daher von Anfang an robust. Damit ist er optimal an seinen Standort angepasst“, stellt CDU-Vorsitzender Bernd Wagner fest. „Doch wie der Einzelbaum im Garten, so brauchen auch die Obstbäume auf der Streuobstwiese einen regelmäßigen Pflegeschnitt, sollen sie einerseits einen gleichbleibend guten Ertrag und große Früchte bieten und andererseits auch ein hohes Lebensalter erreichen“, so Wagner weiter. Die Friedberger CDU fordert daher, dass im städtischen Bauhof entweder Mitarbeiter fortgebildet oder eingestellt werden, die den fachgerechten Schnitt aller städtischer Obstbäume ausführen können. Der Ockstädter Gerhard Bohl bittet aber auch alle privaten Besitzer von Streuobstwiesen, ihre Bäume regelmäßig zu schneiden. Dazu Lukas Veith zum Abschluss. “Auch unsere Obstbäume auf den Streuobstwiesen sind Kulturpflanzen. Als solche brauchen sie regelmäßige Pflege.“

« CDU beim Probesitzen 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima – Gedenkveranstaltung von Stadt und Evangelischer Kirchengemeinde am 06. August 2020 um 8 Uhr in der Burgkirche: Friedbergs CDU ruft zur Teilnahme auf »

Jetzt teilen: