Neue moderne Bestattungsmöglichkeit im Zusammenhang mit dem Thema Pflegeaufwand hat die Friedberger CDU-Fraktion jetzt mit Bestatter Bernhard Laux diskutiert. „Mich interessieren die Bedürfnisse der Menschen. Jeder hat ganz unterschiedliche Bedürfnisse beim Thema Bestattung. Vor allem wollen die Leute weniger Aufwand haben“, sagte Laux. Dem stimmte Rosa Maria Bey zu. „Gründe seien veränderte Familienstrukturen – zum Beispiel, weil Kinder weiter weg wohnen“, so Bey. Laux bestätigt das Bedürfnis vieler Menschen, sich schon zu Lebzeiten für eine Bestattungsform zu entscheiden, die Angehörigen möglichst wenig Arbeit macht. „Die Entscheidung geht in Richtung Wald“, betonte Laux. So fänden inzwischen 30 bis 40 Prozent seiner Bestattungen in Form einer Waldbestattung statt. Bei einer Waldbestattung wird immer die Urne der verstorbenen Person beigesetzt. Sie wird in einem eigens dafür vorgesehenen Waldstück am Fuße eines Baumes bestattet. Er wies aber auch auf die Probleme bei Waldbestattungen hin. So kann die Anreise oft weit sein, und die Erreichbarkeit schwerer als zum örtlichen Friedhof. Insbesondere für ältere und gehbehinderte Besucher seien manche Bestattungsorte im Wald nur schwer erreichbar.
Friedhof als Ort der Begegnung
Auf dem Friedhof ist man selten ganz allein; in einer Zeit, in der Singlehaushalte zunehmen und alte Menschen vereinsamen, ist der Friedhof eine Chance, Kontakte zu knüpfen, die gut tun auch wenn sie flüchtig bleiben. Vor diesem Hintergrund empfiehlt Laux den CDU-Politikern, Rasenurnengräber auf den Friedberger Friedhöfen anzubieten. Eine in den Boden eingelassene Platte kennzeichnet das Grab im Rasenfeld. Die Fläche bleibt übermähbar, die Pflege übernimmt die Stadt Friedberg. Die Kosten für die Pflege über die gesamte Nutzungsdauer werden bereits beim Kauf der Grabstelle beglichen. Laux wies die CDU-Politiker aber darauf hin, dass es trotz des Trends zur Urnenbestattung auch Menschen gebe, die sich nach ihrem Tod nicht verbrennen lassen möchten, aber dennoch auf der Suche nach pflegeleichten Grabstellen seien. Laux verwies auf Friedhöfe in benachbarten Gemeinden, auf denen Wiesengräber für Sargbestattung angeboten und nachgefragt würden. Dieses Angebot sollte es künftig auch in Friedberg geben, waren sich die Mitglieder der CDU-Fraktion einig. Beide neuen Bestattungsformen sollten auf den Friedberger Friedhöfen möglich werden. Bei der Auswahl der Felder spielen die Kosten eine wichtige Rolle. Deshalb sei es wichtig, die im Zusammenhang mit dem Friedhof anfallenden Kosten so gering wie möglich zu halten, damit die Gebühren bezahlbar bleiben. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die CDU-Fraktion, die neuen Bestattungsformen auf bereits vorhandenen Feldern, in denen zum Beispiel durch den Abbau von Gräbern nach Ablauf der Ruhefrist Lücken entstanden sind, anzulegen. Größere freie Flächen sollten dann zur Verfügung stehen, wenn die Nachfrage wächst. Die Flächen, in denen Wiesengräber für Sargbestattungen angelegt werden, müssten mit Blumenwiesenmischungen eingesät werden. Damit die Flächen gut gemäht werden können, sollten nur kleine Grabplatten zugelassen werden.

Foto 1:
Die CDU-Fraktionsmitglieder Martina Pfannmüller, Sybille Wodarz-Frank, Rosa Maria Bey, Reiner Veith und Gerhard Bohl (v.li.) sprachen mit Bestatter Bernhard Laux (2.v.r.) über neue Bestattungsformen.
Foto 2:
Bestatter Bernhard Laux während seines Gespräches mit der Friedberger CDU-Fraktion

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