Der Friedberger Joachim Kunze gehört zu den interessantesten Trompetern Europas. Warme, gefühlvolle Töne bis hin zu messerscharfen Highnotes im viergestrichenen Bereich, sein Klangspektrum füllt die ganze Bandbreite der Trompete aus. Das machte ihn zu einem gefragten Trompeter in Funk, Rock und Big Bands. So spielte er u.a. mit Ack van Rooyen, Albert Mangelsdorff, Peter Herbolzheimer, Thomaz Stanko, James Last, Fettes Brot, Rodgau Monotones, Ricky Martin. Inzwischen konzentriert er sich hauptsächlich auf seine eigenen Projekte, die Band "Firehorns", das Blechbläserquintett "Brass Mission". Er komponiert für seine Ensembles und viele weitere verschiedene Besetzungen (Big Band, Blechbläserquintett, Trompetenensemble u.v.m.). Begonnen hat alles mit sieben Jahren im Friedberger Posaunenchor, wo sein Wunsch Trompete zu spielen in Erfüllung ging. Mit fünfzehn spielte Joachim Kunze bereits in verschiedenen Tanz- und Blaskapellen in der näheren Umgebung. Er studierte Instrumentalpädagogik in Mainz und ist Musiklehrer an der Adolf-Reichwein-Schule Friedberg sowie Lehrer für Trompete an der Musikschule Bad Nauheim.

Doch Joachim Kunze hat noch eine weitere große Leidenschaft: die Jagd. Zusammen mit dem Rosbacher Roman Lack, der seit 2017 das 533 Hektar große Niederwildrevier von Friedberg gepachtet hat, sorgt er sich um dessen Wildbestand. Zu einem Niederwildrevier zählt, vereinfacht gesagt, alles außer Wildschwein und Hirsch. Neben Rebhühnern, Fasanen und Hasen sind dort auch Füchse, Marder, Wiesel, Dachse, Waschbären, Krähen und Elstern zu Hause. Bei der Revierfläche handelt es sich vor allem um intensiv ackerbaulich genutzte Flächen, in die nur wenige Gebüsche und Hecken sowie einige Grünlandflächen eingestreut sind. Dazu kommt der Gehölzsaum entlang des Strassbaches. Bei der Übernahme des Revieres fielen Roman Lack und Joachim Kunze die relativ geringe Artenvielfalt auf. Vor allem gab es kaum noch Rebhühner und Hasen. Um den Bestand nicht endgültig zu gefährden, ließen Roman Lack und Joachim Kunze die wenigen Tiere in Ruhe. Dafür wurde die Bejagung des Raubwildes, also Waschbär und Fuchs intensiviert. “Du kannst noch so viel Füttern und/oder aussetzen, es nützt nichts. Wenn du keine Zeit hast, in einem Niederwildrevier Fallenjagd zu betreiben, haben Rebhuhn, Hase und Fasan keine Chance. Ohne Bejagung des Raubwildes geht heute nichts“, so Joachim Kunze. Und das kostet viel Zeit! Aber der zeitliche und finanzielle Aufwand (Kauf von Lebendfallen) hat sich gelohnt. Vor allem der Waschbär war und ist ein großes Problem. Pro Jahr fangen sie 80 bis 100 Waschbären. Zum Glück wird auch in den angrenzenden Niederwildrevieren von Rosbach, Wöllstadt, Bruchenbrücken und Dorheim dem Waschbären intensiv nachgestellt. Nur im Revier Ockstadt genießt er „Narrenfreiheit“. Inzwischen hat sich die Population der Rebhühner deutlich verbessert. „Ich liebe den Alarmruf ‚rep, rep, rep‘ des Rebhuhns, der ihm auch seinen deutschen Namen gegeben hat“, schwärmt Joachim Kunze. Da Naturschutz bei Joachim Kunze einen hohen Stellenwert hat, will er sich in Zukunft intensiv in der Friedberger CDU engagieren. „Die Pragmatiker unter den Naturschützern haben die Bedeutung der Raubwildbejagung und der Fallenjagd im Artenschutz erkannt. Niederwildhege und Bodenbrüterschutz ist ohne Fallenjagd, vor allem des Waschbären, nicht möglich. Doch so mache Friedberger Kommunalpolitiker bestreiten, dass die Waschbärenjagd einen Einfluss auf den Bestand des Rebhuhns hat“, so Joachim Kunze. Durch sein Engagement bei den Friedberger Christdemokraten will er auch für mehr Blühstreifen in der Friedberger Gemarkung sorgen, weil sie zugleich Rückzugsräume sind und dem Niederwild Deckung geben vor Beutegreifern wie Fuchs oder Waschbär. Zudem sind Blühstreifen ein Lebensraum vieler Insekten, die für die Aufzucht von Rebhühnern von besonderer Bedeutung sind. Auch Schmetterlinge, Heuschrecken und Wildbienen wissen solche Angebote in einer vielfach ausgeräumten Agrarlandschaft zu schätzen.

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