Wer glaubt, dass alles immer schlimmer werde, unterliegt einem weit verbreiteten Irrtum. Der Mensch neigt dazu, die Vergangenheit zu verklären, weil in seiner Erinnerung negative Erfahrungen allzu leicht ausgeblendet werden. Tatsächlich besteht Veranlassung, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

Der zuversichtliche Blick in die Zukunft war das zentrale Thema des Neujahrsempfangs, zu dem die Friedberger CDU in die Stadthalle geladen hatte. Gut 150 Friedberger waren dieser Einladung gefolgt, um bei Laugengebäck und kühlen Getränken das neue Jahr einzuläuten.

Mit von der Partie waren wieder Bernd Fleck, der in seiner Schornsteinfegerbekleidung Glückskäfer aus Schokolade verteilte, und die Stadtkapelle Friedberg unter der Leitung von Michael Meininger, die die einzelnen Redebeiträge musikalisch einrahmte.

Neben den Vertretern der CDU konnte der Friedberger CDU-Chef Bernd Wagner auch die Erste Stadträtin Marion Götz (SPD), Stadtrat Siegfried Köppel (FDP) und den Vorsitzenden der kreisstädtischen FDP Achim Güsgen-Agva begrüßen. Wagner wies darauf hin, dass im angelaufenen Jahr mit dem Wahlkampf für die Kommunalwahl 2021 begonnen werde. Die CDU strebe an, stärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlung zu bleiben. Als gemeinsames Ziel aller demokratischen Parteien in Friedberg gab Wagner das Ziel aus, die „Populisten vom rechten Rand“ möglichst klein zu halten. „Ich kann nicht verstehen, wie vernunftbegabte Menschen überhaupt ihre Stimme an Rechtspopulisten verschwenden können“, erklärte Wagner.

Diesen Gedanken griff der Ehrengast Dr. Thomas Schäfer (CDU) auf und ergänzte, dass weder rechter noch linker Populismus Teil der Lösung sein könne. Populisten ginge es nicht um eine sachgerechte Politik. Sie versprächen einfache Lösungen in komplexen Sachverhalten und setzten dabei nicht auf Tatsachen sondern auf Stimmungen. Dazu gehöre etwa das Gefühl vieler Menschen, dass früher alles besser gewesen sei. Dies sei schlicht falsch, wie Schäfer an einer Reihe von Beispielen aufzeigte. So habe es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie so wenig Kriegstote wie zuletzt gegeben. Auch nehme die Kindersterblichkeit immer weiter ab. Hätten vor 100 Jahren gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Neugeborenen das fünfte Lebensjahr erlebt, seien es heute mehr als 95 Prozent. Auch die weltweite Armut nehme immer weiter ab. Noch in den siebziger Jahren hätte ein Drittel der Weltbevölkerung gehungert. Heute seien es weniger als 10 Prozent.

Insgesamt sei es der Menschheit noch nie so gut gegangen wie heute. Dies werde nicht zuletzt durch die mediale Berichterstattung ausgeblendet, da schlechten Nachrichten häufig ein höherer Stellenwert beigemessen werde als positiven. Die Rezeption schlechter Nachrichten durch die sozialen Medien tue ihr Übriges. Hier komme es zur Bildung von Blasen, in denen sich Internetnutzer durch die schiere Masse an Meldungen überfordert sähen. Ein wichtiger Bildungsauftrag bestehe daher darin, die Menschen in ihrer Befähigung zu stärken, Fake-News von seriösen Nachrichten zu unterscheiden.

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