Aus der Wohneinrichtung Schlossscheune der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw) in Friedberg-Ockstadt sind nach 37 Jahren Ende Dezember 21 Bewohner in einen Neubau nach Nieder-Mörlen umgezogen. Das war Anlass für die Friedberger CDU, sich vor Ort darüber zu informieren, wie es mit den Gebäuden in Ockstadt weiter geht.

„Wir werden Haus 1 und 2 der Wohneinrichtung schließen“, erklärt Eva Reichert, Geschäftsführerin der bhw. „Eine Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes hin zu einer modernen barrierefreien Wohneinrichtung ist für die bhw nicht darstellbar.“ Bürgermeister Dirk Antkowiak, Ortsvorsteherin Steffanie Kipp, Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender, CDU-Vorsitzender Bernd Wagner und weitere CDU-Vertreter wurden von Christian Schneider, Leiter Facility Management, Carina Hofmann, Leiterin Bereich Wohnen und Freizeit West der bhw und Geschäftsführerin Eva Reichert durch die leerstehenden Räume geführt.

Das Gebäude wurde um 1726 als Teil der Vorburg des Ockstädter Schlosses errichtet und diente als Zehntscheune. Von ehemals zwei Türmen der Vorburg hat sich der nördliche Rundturm erhalten und wurde in das Haus 1 integriert. Die Zimmer im ersten und zweiten Stock sowie im Dachgeschoss sind nur über Treppen erreichbar. Einen Aufzug gibt es nicht. Auch gab es in keinem Zimmer ein WC, eine Dusch- oder Bademöglichkeit. Somit erfüllte das gesamte unter Denkmalschutz stehende Gebäude nicht mehr die heutigen Standards eines Behindertenwohnheims. Schließlich kamen noch Brandschutzauflagen hinzu, so dass der Landeswohlfahrtsverband als Kostenträger „die Reißleine zog“.

Auch für die verbliebenen 15 Bewohner in den Gebäuden 3 und 4 sucht die Behindertenhilfe neue Wohnmöglichkeiten. „Wir würden gerne in Ockstadt bleiben. Unsere Menschen leben gerne hier, fühlen sich hier wohl. Hier in Ockstadt findet Inklusion einfach statt,“ so Eva Reichert. Dies bestätigten sowohl die Ortsvorsteherin Stefanie Kipp als auch die Ockstädter CDU-Vertreter Stephan Ewald, Werner Schaupp, Anja Müller, Gisela Rasper und Gerhard Bohl. Aber die Organisation einer so kleinen Wohneinheit mit nur 15 Personen sei nur mit hohem Aufwand zu bewältigen, erklärte Carina Hofmann.

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