„Als wir am 27. April unser Geschäft wieder öffnen durften, standen die Kunden schon vor der Tür Schlange“, berichten Ulrike und David Hoffmann den Besuchern Bernd Wagner, Philipp Götz, Norbert Simmer und Joachim Kunze von der Friedberger CDU. Die beiden jungen Inhaber von „Das Königskind - Fachgeschäft für Nähbedarf“ in der Hanauer Straße am Rande der Friedberger Altstadt haben seitdem, alle Hände voll zu tun. Denn nun galt eine Maskenpflicht beim Einkaufen und im Öffentlichen Nahverkehr. Höchste Zeit also, an der heimischen Nähmaschine eine Grundausstattung für die ganze Familie zu fertigen. „Die Kunden wollten vor allem kochfeste Ware", erzählt Ulrike Hoffmann. Doch auch der modische Aspekt spielte bei der Auswahl der Stoffe eine Rolle. Seit dieser Zeit boomt die Nachfrage nach Stoffen, Gummiband und Nähmaschinen. „Die Firma Elna, unser Nähmaschinenlieferant, dessen Maschinen wir seit Eröffnung unseres Geschäftes im Jahr 2014 verkaufen, kann frühestens im August wieder liefern“, erklärt David Hoffmann. Das hänge wohl auch damit zusammen, dass sich im Zeichen von Corona viele, vor allem jüngere Frauen, darauf besinnen, ihre Garderobe wieder selbst zu nähen. Es scheint zudem eine Reaktion zu sein auf viel Einheitsware von der Stange. Denn beim Nähen lassen sich Stoffe zu ganz individuellen Stücken verarbeiten. Kreativität weckt den Geist, und die Handarbeit entspannt. Der Kundenstamm im „Königskind“ ist allerdings bunt gemischt, von jung bis alt, Männer und Frauen. „Modische Stoffe werden vor allem von jüngeren Frauen gekauft, Kurzwaren von Älteren“, erklärt Ulrike Hoffmann schmunzelnd. Stichwort Kurzwaren. Hier hakt Norbert Simmer ein: „Was Sie an Kurzwaren, also Knöpfen, Zwirne, Schnallen, Nadeln, Gummiband, Schrägband mit Spitzen, Nähgarn in allen Farbtönen, Nähnadeln sowie Zubehör wie Druckknöpfe, Ösen, Schneiderscheren auch für Linkshänder und Reisverschlüssen anbieten, ist in Friedberg einmalig!“ Philipp Götz will noch wissen, wie es überhaupt zu der Geschäftsgründung kam. Nähen sei schon immer ihre Passion gewesen, meint Ulrike Hoffmann. Seit Jahren schon gab sie Nähkurse und nachdem Ehemann David sein Wirtschaftsingenieur-Studium abgeschlossen hatte, beschlossen die beiden, sich selbständig zu machen. Die Lage des Geschäftes sei gut, es gäbe Parkplätze in der Nähe und viel Tageslicht falle in die 100 Quadratmeter großen Verkaufsräume. Aktuell wurden die Öffnungszeiten an den nach wie vor großen Kundenansturm, der nicht nur aus Friedberg, sondern sogar aus Frankfurt kommt, angepasst, indem werktags durchgehend von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist. Zum Schluss des Besuches durch die Friedberger CDU wollten Joachim Kunze, Bernd Wagner, Philipp Götz und Norbert Simmer natürlich wissen, wie es zum dem doch ungewöhnlichen Geschäftsnamen „Das Königskind“ gekommen sei. Der Name nimmt Bezug auf den christlichen Glauben. „Wir sehen Gott als König. Die Religion spielt für uns eine große Rolle, nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Umgang mit Menschen und im Geschäftsleben“, erklären Ulrike und David Hoffmann.

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